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Portrait – Akt – Figur 1970 – 1980

Für das zeichnerische Werk Schuberts sind die figurativen Arbeiten in Mischtechnik ebenso repräsentativ wie die Landschaften in Mischtechnik. Auch hier entfaltet Schubert seine eigene visuelle Sprache aus dynamischen Strichen, Strichanhäufungen, Schwarz-Weiß-Kontrasten, Übermalungen und einer pointierten Körperlichkeit, um die vitalen Kräfte zu spiegeln, die – wie in der Natur – auch im Inneren der Menschen in ständiger Bewegung sind. Schubert verfügt über eine sezierende Beobachtungsgabe und über zeichnerische und malerische Mittel, heftigste Emotionen im Spannungsfeld von Macht und Ohnmacht zu visualisieren.

Menschliche Hybris und menschlichen Wahnsinn thematisiert er in den beiden Triptychen „Guatemala I-III“ und „Trophäe I-III“.  Kurz, Schubert macht unterschiedlichste Ebenen menschlichen Seins in seinen figürlichen Zeichnungen wahrnehmbar – oft in schonungsloser Direktheit.

Schuberts Aktfiguren weisen deutlich über die gängigen Positionen der Aktmalerei hinaus. Sich auf sie einzulassen, bedeutet für den Betrachter verwickelt werden in menschliche Abgründe, Vergänglichkeit und auch in Schönheit sinnlichen Seins.

Portrait einer jungen Türkin, 1961
72,5 x 101 cm, Tusche auf Papier
Privatbesitz (alle 3 Portraits)
Portrait Dr. B. 1975
57,5 x 44,8 cm
Tusche, Deckweiß auf Papier
Portraitstudie Prof. K.M., um 1971
51,8 x 41 cm
Tusche, Deckweiß auf Papier
Portraitstudie, 1977
Mischtechnik auf Karton
73 x 55 cm, Salzburg Museum,
Portrait Friedrich Welz, 1971
Mischtechnik auf Papier
76,3 x 62,2 cm
Privatbesitz
Auf dem Totenbett, 1971
Bleistift auf Papier
61 x 43,5 cm
Privatbesitz
Aktstudie, 1971
Kreide, Bleistift, Gouache auf Papier
84 x 62 cm
Albertina, Wien
Weiblicher Akt, 1971
Bleistift Gouache auf Papier
89,5 x 62 cm
Staatsgalerie Stuttgart
Akt, 1979
Bleistift, Rötel auf Papier
116 x 90 cm
Salzburg Museum, Salzburg
Stehende und sitzende Figur, 1975
Bleistift, Tusche, Deckweiß auf Papier
62 x 45 cm
Privatsammlung
Im dunklen Raum, 1975
Gouache auf Papier
62 x 45 cm
ehem. Sammlung E. A. Groz / M.D.
Engel, 1976
Mischtechnik auf Papier
50 x 35 cm
Privatsammlung
Akt sitzend, 1975
Tusche, Rötel, Gouache auf Papier
31 x 23,5 cm
Sammlung G.W.
Zwei Figuren im Raum, 1975
Bleistift, Tusche, Rötel, Deckweiß
62 x 45 cm
Sammlung E. A. Groz
Aktstudie II, 1976
Bleistift, Tusche, Deckweiß auf Papier
30,8 x 24 cm
Kunstmuseum der Stadt Albstadt
Stehende Figur, 1976
Mischtechnik auf Papier
60,5 x 43,5 cm
Sammlung H.T.
Figur im Raum, 1976
Mischtechnik auf Papier
80,5 x 70 cm
Privatbesitz
Weiblicher Torso
Mischtechnik auf Papier
90 x 63 cm
Privatbesitz
Kippende Figur, 1975
Tusche, Bleistift, Gouache auf Papier
45 x 62 cm
Privatsammlung
Weiblicher Akt, 1975
Tusche, Bleistift, Gouache auf Papier
30,5 x 43 cm
Privatsammlung
Frau im Atelier, 1976
Tusche, Bleistift Rötel Gouache auf Papier
55 x 70 cm
Kunstmuseum der Stadt Albstadt
Akt 1, 1978
Tusche, Bleistift, Gouache auf Papier
39,5 x 29,5 cm
Privatsammlung
Akt 3, 1978
Tusche, Bleistift, Gouache auf Papier
39,5 x 29,5 cm
Privatsammlung
Akt 4, 1978
Tusche, Bleistift, Gouache auf Papier
39,5 x 29,5 cm
Privatsammlung
Akt 2, 1978
Tusche, Bleistift, Gouache auf Papier
29,5 x 39,5 cm
Privatsammlung
Aktsaal, 1980
Tusche Bleistift, Rötel, Tempera auf Papier
89,5 x 116 cm
Salzburg Museum, Salzburg
Aktpause, 1978
Tusche, Bleistift Rötel, Gouache auf Papier
62,5 x 88 cm
Privatbesitz
Stehende Figur, 1979
Siebdruck (80 Ex.)
61 x 47 cm
Privatsammlungen
Figürliche Studie (zu Gaia), 2009
Tusche, Tempera auf Papier
47,5 x 35,6 cm
Privatbesitz

Triptychen „Guatemala“
und „Trophäen“

Der energiegeladene Duktus der Figurenzeichnungen findet in den beiden Triptychen einen Höhepunkt. In einem einzigen Aufruhr hingeworfene Tuschestriche, rote und schwarze Farbe auf einen Bildgrund, der während des rasanten Malakts vergrößert und ausgebessert wird, entstehen verstörende Bilder eines schmerzvollen Todeskampfes. Der Titel „Guatemala, 1979“ verweist auf den Massensuizid von Mitgliedern einer Sekte in Lateinamerika im Jahr 1978.

Jedoch: Das präzise Entstehungsdatum legt einen unmittelbaren emotional hoch aufgeladenen Anlass für diese künstlerische Auseinandersetzung nahe.

Der Titel „Trophäen I – III“ nimmt Bezug auf menschenverachtende Praktiken in der Geschichte. Wie die monumentalen Reiterbilder in Öl können beide Triptychen als Sinnbilder unsagbarer menschlicher Existenz gelesen werden.

Guatemala I-III, 1979
Mischtechnik auf Papier, je 88 x 120 cm, Museum der Moderne, Salzburg
Trophäe I-III, 1980
Mischtechnik auf Papier, je 120 x 190 cm, Museum der Moderne, Salzburg